Viele Deutsche kennen wohl die Bedeutung gängiger französischer Begriffe wie „bonjour“, „oui“ und „s'il vous plaît“. Doch bei diesen Grundkenntnissen endet das Verständnis der französischen Sprache oft schon. Haben Sie den Plan gefasst, Französisch zu lernen, oder möchten Sie einfach Ihr Wissen über die Sprache erweitern? Dann bleiben Sie dran! Das Übersetzungsbüro Perfekt hat für Sie 14 interessante Fakten über die französische Sprache zusammengestellt.
Rund 285 Millionen Menschen weltweit sprechen Französisch
Obwohl in Frankreich mehrere Sprachen gesprochen werden, gibt es nur eine offizielle Landessprache: Französisch. Dabei wird Französisch längst nicht nur in Frankreich gesprochen! In Belgien, der Schweiz und sogar in vielen afrikanischen Ländern ist die Sprache stark vertreten. Weltweit sprechen etwa 285 Millionen Menschen Französisch, wobei es für 77 Millionen Mutter- und für weitere 208 Millionen Zweitsprache ist.
Die meisten Französischsprachigen leben in Afrika
Obwohl Französisch aus Europa stammt, leben die meisten französischsprachigen Menschen auf dem afrikanischen Kontinent. Dort sprechen etwa 120 Millionen Menschen die Sprache, die in 29 afrikanischen Ländern offiziell anerkannt ist. In 29 afrikanischen Ländern ist Französisch neben anderen Sprachen sogar die offizielle Sprache. Dazu gehören: Demokratische Republik Kongo, Madagaskar, Kamerun, Elfenbeinküste, Niger, Burkina Faso, Mali, Senegal, Tschad, Guinea, Ruanda, Burundi, Benin, Togo, Zentralafrikanische Republik, Kongo, Gabun, Äquatorialguinea, Dschibuti und Komoren.
Französisch ist auf fünf Kontinenten verbreitet
Nicht nur in Europa und Afrika ist Französisch vertreten. Die Sprache wird auf fünf der sieben Kontinente gesprochen, auch in Teilen Nord- und Südamerikas sowie Asiens. Diese Verbreitung ist vor allem durch die französische Kolonialgeschichte begründet. In vielen ehemaligen französischen Kolonien hat sich die Sprache dauerhaft etabliert.
Französisch als romanische Sprache
Französisch zählt zu den romanischen Sprachen und hat gemeinsame Wurzeln mit dem Italienischen und Spanischen im Lateinischen. Erstmals schriftlich festgehalten wurde die Sprache im 9. Jahrhundert. Heute ist Französisch zusammen mit Englisch und Deutsch eine der Arbeitssprachen der Europäischen Union.
Ein Tag zu Ehren der französischen Sprache
Wussten Sie, dass es in Deutschland einen offiziellen Tag der französischen Sprache gibt? Dieser findet seit 2014 jeweils am zweiten Donnerstag im November statt und ermöglicht Schülern aller Altersstufen den Zugang zur französischen Sprache und Kultur. So tragen auch Grundschulen dazu bei, das Interesse an Französisch schon früh zu wecken.
Die Sie-Form hat Vorrang
In Frankreich ist es – wie in Deutschland – üblich, zunächst förmlich zu bleiben und die Anrede „vous“ zu verwenden, wenn man sich nicht gut kennt. Es ist ratsam, beim „du“ auf ein Angebot Ihres Gegenübers zu warten.
Verschiedene Dialekte und Einflüsse
Wie viele Sprachen hat auch Französisch verschiedene Dialekte. Diese unterscheiden sich oft stark, vor allem wenn man an Französisch in Kanada oder Afrika denkt. Kanadisches Französisch ist zum Beispiel stark vom Englischen geprägt, da es in Kanada neben Französisch ebenfalls Amtssprache ist.
Der Einfluss des Französischen weltweit
Französische Wörter haben es auch in die deutsche Sprache geschafft. Viele davon sind fester Bestandteil unseres Wortschatzes geworden. Da Französisch weltweit verbreitet ist, gibt es viele Wörter, die in anderen Sprachen verwendet werden. Wir haben einige dieser Wörter für Sie aufgelistet die ihren Ursprung im Französischen haben, mittlerweile aber ihren eigenen Platz im Deutschen gefunden haben:
- Accessoire – Zubehör
- apropos – übrigens, nebenbei bemerkt
- Bonbon – Süßigkeit aus Zucker zum Lutschen
- Champagner – Perlwein, Schaumwein
- Dekoration – Schmuck, Verschönerung
- Exposé – Zusammenfassung
- Malheur – Missgeschick
- Portemonnaie – Geldbeutel
- Silhouette – Umriss
- Tour – Ausflug, Rundfahrt
Französisch lernen braucht Zeit
Möchten Sie die französische Sprache erlernen? Erwarten Sie nicht, dass Ihnen dies in kurzer Zeit gelingt. Französisch ist nicht gerade die einfachste Sprache, besonders die Grammatik hat es in sich. Doch wer bereit ist, sich auf die Regeln einzulassen, wird belohnt und kann nach einiger Zeit mit anderen kommunizieren. Dabei ist es auch wichtig, die Aussprache der französischen Wörter zu kennen. Es wird daher eine Weile dauern, bis Sie fehlerfrei Französisch sprechen und schreiben.
Englischsprachige lernen leichter Französisch
Während das Erlernen der französischen Sprache für Deutsche oft viel Zeit und Mühe erfordert, ist dies für viele Englischsprachige nicht der Fall. Da das Englische viele französische Lehnwörter übernommen hat, fällt es Englischsprachigen oft leichter, Französisch zu lernen. So kann es auch für Sie hilfreich sein, Englischkenntnisse einzubringen, wenn Sie Französisch lernen möchten.
Das erste französische Wörterbuch erschien 1606
Der erste Text in französischer Sprache stammt aus dem 9. Jahrhundert. Obwohl die französische Schriftsprache bereits lange existiert, erschien das erste französische Wörterbuch erst im Jahr 1606 – deutlich später als das erste Grammatikbuch von 1531.
Vorsicht vor falschen Freunden
„Faux amis“ oder „falsche Freunde“ sind Wörter, die im Französischen und Deutschen ähnlich klingen, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Zum Beispiel bedeutet „brave“ im Französischen „mutig“, nicht „brav“. Falsche Freunde sind besonders häufig bei der Übersetzung von Texten ins Französische oder Deutsche. Möchten Sie diese Art von Fehlern vermeiden? Dann sollten Sie für französische Übersetzungen ein spezialisiertes Übersetzungsbüro mit Muttersprachlern beauftragen.
Stolz auf Sprache und Kultur
Die Franzosen sind weithin als ein sehr stolzes Volk bekannt. Vor allem in Bezug auf ihre Sprache. Nun könnte man meinen, das sei nicht sehr verwunderlich, da die Franzosen in ihrem Land mit allem versorgt sind und daher nicht so viel mit anderen Ländern zu tun haben. Aber das ist nicht der einzige Grund für ihr heimatliebendes Verhalten. Es gibt eine Reihe von tieferliegenden Ursachen:
- Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert war Französisch die Sprache der internationalen Kommunikation. Heute ist die Sprache diesbezüglich vom Englischen abgelöst worden. Das französische Alphabet sieht genauso aus wie das deutsche, aber das W wird in der französischen Sprache grundsätzlich nicht verwendet. Von einigen Ausnahmen abgesehen.
- Französisch ist die offizielle Kommunikationssprache bei der UNO, dem Roten Kreuz, der NATO und dem Internationalen Olympischen Komitee.
- In Frankreich ist die Académie Française das offizielle Institut für Wortschatz und Grammatik. Sie zieht es vor, englischsprachige Wörter nicht in das Wörterbuch aufzunehmen. Das zeigt, wie stolz die Menschen auf ihre eigene Sprache sind und dass sie eher skeptisch gegenüber anderen Sprachen sind.
- Französisch ist neben Englisch die weltweit am häufigsten unterrichtete Fremdsprache.
- Es gibt mehr Menschen, die Französisch als Zweitsprache sprechen, als solche, deren Muttersprache Französisch ist.
- Die französische Sprache gilt in vielen Ländern als Sprache der Liebe. Doch trotz ihrer leidenschaftliche Klänge hat dies wenig mit der Sprache selbst zu tun. Der Grund dafür ist, dass Französisch aus dem Lateinischen, einer romanischen Sprache, hervorgegangen ist.
- Eine neue Art, Französisch zu lernen, die sich großer Beliebtheit erfreut, ist das Erlernen der französischen Sprache im Urlaub in Frankreich selbst. Sogenannte "Sprachreisen" sind vielfach im Internet zu finden.
- Französisch wird auch in vielen anderen Ländern als Zweitsprache gesprochen. Unter anderem in Kambodscha, Vietnam und Algerien besteht Französisch als Zweitsprache.
- Französisch hat, wie Sie sehen können, eine lange und beeindruckende Geschichte. Es ist eine Sprache mit viel Tiefgang und einem reichhaltigen Wortschatz. Kein Wunder also, dass die Menschen in Frankreich stolz auf ihre Sprache sind. Da Englisch weltweit immer präsenter wird, stehen viele Franzosen der „Anglisierung“ etwas kritisch gegenüber – schließlich wollen sie ihre eigene Sprachkultur bewahren.
Der Buchstabe W im Französischen
Der Buchstabe W ist der jüngste Neuzugang im französischen Alphabet, das ursprünglich nur aus 23 Buchstaben bestand. In älteren Wörterbüchern wird man diesen Buchstaben deshalb vergeblich suchen, da das V für die nötige Lautkombination einfach doppelt verwendet wurde. Dies änderte sich erst im 18. Jahrhundert, als W-Wörter im Französischen zunehmend Einzug hielten. Doch selbst dann wurden sie zunächst wie V-Wörter eingeordnet. Erst im 19. Jahrhundert wurde der Buchstabe W schließlich im Wörterbuch als eigenständiger Buchstabe anerkannt und erhielt eigene Seiten.