Sprachfehler sind in jeder Sprache weit verbreitet. Oftmals sind sie bedingt durch einen Dialekt oder durch Übernahme von Sprachfehlern der Eltern in den eigenen Wortschatz als Kind. Sprachfehler sind meist sehr schwer wieder aus dem Vokabular zu entfernen und sollten deshalb am besten bereits bei der Spracherziehung vermieden werden. Allerdings haben solche Fehler auch eine kleine positive Seite, man kann über sie lachen! Sofern Inhalt und Kommunikation durch Sprachfehler nicht gestört werden, sind sie wohl keine große Alltagsbedrohung. Hier eine kleine Sammlung der weitverbreitetsten Fehler der deutschen Sprache:
“weil ich muss noch”
Viele Deutsche stellen die Konjunktion “weil”, die einen Grund einleitet, an den Anfang eines Nebensatzes, der gefühlt aber den Stand eines Hauptsatzes hat. Schnell kann es da passieren, dass auf das “weil” eine längere Pause folgt. Die Überlegungszeit für eine passende Begründung könnte dann zu lang wirken und man beginnt oftmals neu mit einem Hauptsatz. Warum man keine Verbindung zum eigentlichen Hauptsatz mehr zieht? Weil….das ist eben so!
“besser als wie”
Die einzig richtige Verwendung dieser Vergleichsform ist “besser als”. Doppelt gemoppelt hingegen macht “als wie” keinen Sinn!
“Nehm das, deutsche Sprache!”
Unzählige grammatikalisch richtige Formen der deutschen Sprache sterben nach und nach aus. Dazu zählt auch die vom Infinitiv oft stark abweichende Form des Imperativs. Viel zu selten hört man heutzutage im normalen Sprachgebrauch die richtigen Befehlsformen, stattdessen rücken verkürzte Formen des Infinitiv an deren Stelle. (nehm statt nimm, geb statt gib, ess statt iss)
“Genitiv ins Wasser weil Dativ ist”
Wer das bekannte Buch “Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod” gelesen hat, weiß bereits, dass es immer bequemer zu werden scheint, die Dativform anstelle der eigentlich richtigen Genitivform zu benutzen. Schnell wird so “wegen des Besuches” zu “wegem dem Besuch” und “meinetwegen” zu “wegen mir”. Schade eigentlich! An einer anderen Genitiv-Baustelle scheinen sich die Deutschen dagegen gerne mehr Arbeit als nötig zu machen. Aus “Susis Schuhen” wird umständlich “Susi ihre Schuhe”. Das Genitiv-s scheint an dieser Stelle nicht so beliebt. Das kann man vom nächsten Sprachfehler in der deutschen Sprache allerdings nicht behaupten: Munter wird ein s eingefügt, um Steigerungen zu erzeugen, die es so rein logisch gesehen gar nicht geben kann. Das beste Beispiel dafür ist das Wort “einzigste/r”. Ebenso unmöglich in grammatikalischer Hinsicht ist die Form “in keinster weise”. Ein klassischer, in die Alltagssprache eingedrungener Fehler. Er entstand aus dem Wunsch, eine getätigte Aussage zu verstärken. Jedoch wird hierbei außer Acht gelassen, dass “kein” bereits seine finale Wortform erreicht hat und somit nicht steigerbar ist. Genauso ist das beispielsweise mit dem Wort “tot”: tot – toter- am totesten, das gibt es nicht!
In der Schriftsprache ist es einfacher, Fehler wie solche zu vermeiden. Im täglichen Sprachgebrauch allerdings fällt es oft schwer, sich erst zu überlegen, was man gleich sagen wird. Deshalb rutschen uns Sprachfehler viel zu oft unbeachtet raus. Fehler lassen sich nicht immer vermeiden, allerdings kann man versuchen, sich dessen, was man sagt, bewusst zu werden und darauf zu achten, ob das was man sagt, auch tatsächlich korrekt ist.